Ice Patches im Silvrettagebirge (CH/A). Bedrohte Archive zu Kommunikationswegen und hochalpiner Landschaftsnutzung. Leandra Naef, Patricia Hubmann, Urs Gut, Julia Bucher |
||||||||||||||||||||||||
3.1.1 Umwelt-spezifische Eigen-schaften 3.1.2 Kulturelle und topographische Faktoren 3.1.3 Kulturelle und biologische Faktoren 4.1 Umweltspezifische Eigenschaften 4.3 Tier- und Jagd-territorien 4.4 Kartierung der Ice Patches |
|
Abb. 5: Hangexposition W-NW-N-NE kombiniert. Grundlage bildet jeweils das DHM 25 Höhenmodell von Swisstopo. | Abb. 6: Darstellung der Höhenlagen. Blassblau: 2600-2750m.ü.M., hellblau: 2750-3000m.ü.M., dunkelblau: 3000+m.ü.M. |
Ein letzter und äusserst wichtiger umweltspezifischer Faktor ist die Maximalausdehnung der Gletscher um 1850 (vgl. Kapitel 3.1.1).
Für den in der Schweiz gelegenen Teil des Untersuchungsgebietes wurden für die vorliegende Arbeit Shape-Files des Gletscherstandes von 1850 zur Verfügung gestellt, während aus dem angrenzenden österreichischen Gebiet lediglich Daten aus dem Jahre 1969 erhältlich waren. Dieser Mangel wurde mittels einer manuellen Kartierung der Ice Patches mit Hilfe einer Karte aus dem Jahre 1869 (Unterengadin 1869, Abb. 7) soweit als möglich ausgeglichen. Diese Karte ist nicht exakt massstabsgetreu, die topographischen Merkmale der Landschaft sind jedoch gut mit jenen auf der heutigen Karte zu korrelieren, weshalb manuell eine relativ genaue Gletscherausdehnung kurz nach dem Maximum festgehalten werden kann (siehe Abb. 8).
Abb. 7: Karte des Unter-Engadin von 1869. Ausschnitt. |
Abb. 8: Darstellung der maximalen Gletscherausdehnung von 1850. Auf der österreichischen Seite wurden die Daten durch eine Umzeichnung der Gletscherstände auf der Unter-Engadin-Karte von 1869 ergänzt. |
Für einen Vergleich unterschiedlicher Passroutenführungen in historischer Zeit hat sich insbesondere das Kartenmaterial der letzten 150 Jahre als hilfreich erwiesen, während ältere Karten aufgrund ihrer Ungenauigkeit grösstenteils nicht verwendet werden konnten.
Die einzelnen Routen wurden mit unterschiedlichen Farben auf digitalisierten Karten nachgezeichnet, so dass diese nebeneinander auf die aktuelle 1:25000 Landeskarte projiziert werden konnten. Wenig erstaunlich ist, dass ausschliesslich die heute noch gebräuchlichen, in Kapitel 2 genannten Übergänge bezeichnet wurden, und die Routen weitgehend parallel oder nahe beieinander verlaufen. Dennoch sind aber insbesondere rund um die Fuorcla da Tasna auch einige Abweichungen in der Wegführung klar zu beobachten (Abb. 9).
Abb. 9: Digitale Umzeichnung von Wegen und Verkehrsrouten aus historischen Karten.
Im Unterschied zur vorangegangenen Weganalyse basiert die GIS-Berechnung einzig auf den topographischen Gegebenheiten des Geländes. Es wurde jeweils ein Punkt in der Talsohle der drei aneinandergrenzenden Täler frei gewählt und dann mit den anderen Punkten über die Funktion ‚shortest pathway’ in Verbindung gesetzt. Die resultierenden Linien bezeichnen den aufgrund der effektiven Distanz und Steigung idealsten Verbindungsweg zwischen den drei gewählten Punkten (Abb. 10).
Die Auflösung des digitalen Höhenmodells von 25 Metern birgt die Problematik, dass beispielsweise ein Grat zwischen zwei Steilhängen aufgrund der Auflösungsunschärfe vom Programm als potentielle Wegstrecke ausgeschlossen wird. Andererseits entspricht die heutige Geländeoberfläche aufgrund unterschiedlicher Erosions- und Vergletscherungsprozesse ohnehin nicht prähistorischen Verhältnissen. Die grobmaschige Auflösung könnte deshalb womöglich sogar als Korrektiv wirken.
Das Ziel der Weganalysen war es, einen Mobilitäts- und Kommunikationskorridor umreissen zu können, in dessen unmittelbarem Bereich sich potentiell vermehrt Funde zu ebendiesem Themenkomplex ermitteln lassen. Dazu wurde die Kombinationskarte historischer Wege mit der topographisch errechneten Wegführung zusammengeführt und in einen 2D-Layer umgewandelt (Abb. 11). Darin sind sämtliche Zonen, die durch irgendeinen Weg abgedeckt sind, enthalten.
Abb. 10: Wegberechnung mit der „shortest pathway“-Funktion. | Abb. 11: 2D-Layer aller möglichen Wege. |
Die Nähe zu Fundstellen im Untersuchungsgebiet wurde von uns ebenfalls als positiv eingestuft und sollte in einem weiteren Layer visualisiert werden (siehe Kap. 3.1.2 und 3.1.3). Die Site Catchment-Modellierung auf Basis von 2 Stunden Gehzeit in alle Richtungen von den bisher bekannten Fundstellen aus deckt jedoch fast das ganze Untersuchungsgebiet ab (Abb.12) und beeinflusst so im Prinzip das Fundpotenzial aller Ice Patches positiv. Aus diesem Grund haben wir diesen Layer in der Endauswertung nicht mehr berücksichtigt.
Abb. 12: Site catchment-Modellierung um die bekannten archäologischen Fundstellen.
In die Berechnung der Wildtierterritorien wurden ausschliesslich Rotwild, Gams und Steinbock (Abb. 13) einbezogen. Aus Mangel an präzisen prähistorischen Angaben wurden die Eckwerte für die Modellierung aus den heutigen Verbreitungsgebieten rekonstruiert.
Abb. 13: Visualisierung der einzelnen Tierterritorien. V.l.n.r.: Gams, Rotwild, Steinbock.
Abb. 14: Layer aus der Kombination aller drei Tierterritorien.
Die errechneten Territorien fallen einerseits aufgrund der Grenzwerte (im Untersuchungsgebiet sind bspw. nur wenig Flächen unter 2450 m.ü.M. gelegen) oder aber aufgrund der Kombination mehrerer Werte (Gams im Vgl. zu Steinbock) unterschiedlich gross aus. Während das Rotwildterritorium für diese Untersuchung vernachlässigbar scheint, zeigt der Steinbock eine potentielle Verbreitung über das ganze Gebiet – abgesehen von den Talsohlen und Gipfelbereichen.
Auf die Beurteilung des spezifischen Fundpotentials einzelner Ice Patches wirkt sich die Nähe oder Lage in einem dieser Tierterritorien positiv aus. Aus diesem Grund werden die drei Flächen übereinander gelegt – sozusagen zusammengerechnet - um einen einzigen Layer für den Faktor „Tierterritorien“ zu erhalten (Abb. 14).
4.4 Kartierung der Ice Patches
Als Grundlage für die Kartierung der Ice Patches dienten die digitalen Luftbilder SWISSIMAGE von Swisstopo aus dem Jahr 2008. Sämtliche Verdachtsflächen wurden in maximaler Grösse und Auflösung betrachtet. Da die Bilder im Spätsommer aufgenommen wurden, kann grundsätzlich davon ausgegangen werden, dass sämtliche nicht permanenten Eis- und Schneefelder bis zu diesem Zeitpunkt abgeschmolzen und somit nicht mehr sichtbar waren. Ice Patches lassen sich aus der Luft im Zweifelsfall zudem durch eine stärkere Konturierung im Randbereich entlang der Topographie und eine feine Bänderung von temporären Schneefeldern abgrenzen. Für die Kartierung wurde eine topographische Karte unter das Luftbild gelegt. Muldensituationen wurden zusätzlich hervorgehoben (in Abb. 15 mit Sternen gekennzeichnet), da wir solche als besonders positiv für die Erhaltung einstufen (siehe Kapitel 3.1.1).
Abb. 15: Kombination der Gletscherausdehnung von 1850 mit allen kartierten Ice Patches (Punkte). Diese wurden nach der Lage in vier Gruppen eingeteilt: 1. Ice Patches, die deutlich im Bereich des Gletscherhöchststandes von 1850 liegen (weiss). 2. Ice Patches im Randbereich des Gletscherhöchststandes von 1850 (weniger starke Fluss-/Druckdynamik) (gelb). 3. Ice Patches im Bereich von Gletscherkuppen (zwei Richtungen innerhalb des Eiskörpers vermindern die Fluss-/Druckdynamik) (orange). 4. Ice Patches ausserhalb des Gletscherhöchststandes von 1850 / „true ice patches“ (rot). Sterne bezeichnen Muldensituationen.
Für die Endauswertung wurden nun die einzelnen generierten Layer mit den kartierten Ice Patches zusammengeführt. Die Bewertung der Eisfelder erfolgte anhand der visualisierten Schnittmengen bzw. -flächen mit den Layern und schlug sich in einem Zahlenwert für das Fundpotenzial nieder (Kapitel 5.1 und 5.2). Das Endresultat bildet schliesslich eine kommentierte Prioriätenabfolge sinnvoll gebildeter Gruppen für die Prospektion (Kapitel 5.3).
5.1 Ausschliessender Faktor Gletschermaximum
Der wichtigste und in unserem Falle einzige ausschliessende Faktor ist das Gletschermaximum von 1850. Er ermöglicht eine sinnvolle Vorauswahl. Deshalb erfolgte als erstes ein Abgleich aller kartierter Ice Patches mit dem Layer der Gletschermaxima. Aufgrund ihrer Lage wurden die Ice Patches in vier Gruppen eingeteilt (vgl. Abb. 15).
Wir entschieden uns, für die weitere Auswertung nur noch die Ice Patches aus der vielversprechendsten Gruppe der „True Ice Patches“ sowie einige wenige aus den anderen Gruppen, deren Lage in einer Mulde ebenfalls erhöhtes Erhaltungs- und Fundpotential verspricht, zu verwenden. Vor allem im Hinblick auf eine effiziente Prospektion wurden die „True Ice Patches“ in hauptsächlich auf topographischer Nähe basierende Gruppen eingeteilt.
Abb. 16: Ice Patches in Kombination mit dem Layer Hangexposition. | Abb. 17: Ice Patches in Kombination mit dem Layer Höhenlage). |
Nacheinander wurden die insgesamt 4 Layer, die das Fundpotential begünstigen, über die „True Ice Patches“ gelegt (Abb. 16-19). Dabei wurden den einzelnen Ice Patches je nach Lage innerhalb der verschiedenen begünstigenden Flächen Werte vergeben. Die Layer mit Umweltfaktoren wie Höhenlage und Exposition ergaben je 1 Punkt, der kulturell-biologische Faktor Tierterritorien 2 Punkte und die Kommunikationskorridore 3 Punkte. Letztere wurden von uns so hoch bewertet, weil in ihnen im Vergleich zu den anderen kulturellen Faktoren vermutlich alle zeitlichen Epochen repräsentiert sind. Die umweltspezifischen Faktoren wurden tiefer bewertet, da die Erhaltung eines Ice Patches situationsbedingt auch von der Regel abweichen kann; z.B. aufgrund einer speziellen topographischen Lage auch in einer tiefen Höhenzone altes Eis vorhanden sein kann, und wir nicht von vorneherein zu viele potentielle Archive ausschliessen wollten. So ergab sich für jeden Ice Patch am Schluss ein gesamthafter Zahlenwert, der in Abb. 20 mit Helligkeitsabstufungen dargestellt ist (je grösser der Rotanteil der Punkte desto höher der Wert, desto grösser die Überschneidung mit begünstigenden Faktoren, desto grösser das Fundpotential).
Abb. 18: Ice Patches in Kombination mit dem Layer Tierterritorien. | Abb. 19: Ice Patches in Kombination mit dem Layer der Wegbereiche. |
Die für die Prospektion gebildeten Ice Patch-Gruppen A-O wurden nun aufgrund der einzelnen Werte und der gesamthaften Beurteilung ihrer Ice Patches in eine Rangfolge gebracht, die wir als Prioritätenabfolge für die Prospektion empfehlen (Abb. 20).
1. Priorität erhalten die Gruppen A, C, G und J. Argumente sind einerseits der hohe Gesamtwert der einzelnen Patches, die Lage im Passbereich bei A und J, die Lage auf der Talroute bei G sowie die grosse Zahl von Muldensituationen (Sterne). Bei jenen der 2. Priorität, zu denen wir die Gruppen B, D, F, L und M zählen waren neben den z.T. hohen Einzelwerten wiederum eine Passnahe Lage (D), eine Muldensituation (B) sowie die grosse Zahl von Ice Patches auf kleinem Raum (L und M), die effizient prospektiert werden können. Als 3. Priorität eingestuft wurden schliesslich die Gruppen E, H, K, N und O. Wir schlagen vor, zusätzlich zu den „True Ice Patches“ jene Ice Patches, die zwar vermutlich einmal unter einem Gletscher lagen, sich jedoch in einer vorteilhaften Muldensituation befinden (in Abb. 15 mit orangen, gelben und weissen Sternen bezeichnet), ebenfalls zu untersuchen.
Abb. 20: Gesamthafte Bewertung der Ice Patches inklusive der Gruppen A-O für die Prospektion. Je mehr Rot die Punkte für die Ice Patches enthalten desto höher ist ihr Fundpotenzial.
Im Hinblick auf die geplante Überprüfung unserer Prospektionsempfehlung im Sommer 2011 gilt es einige Punkte besonders hervor zu streichen. Zunächst sollten nicht nur die von uns als „1. Priorität“ eingestuften Ice Patches begangen werden. Es ist wichtig, dass auch Eisfelder niedriger Priorität untersucht werden, um festzustellen, ob die am Schreibtisch erstellte Einschätzung mehr oder weniger den real vorgefundenen Verhältnissen entspricht. Erst dann kann über den praktischen Nutzen einer solchen Kartierung befunden werden.
Da die hier benutzen Luftbilder bereits einige Jahre alt sind, ist davon auszugehen, dass sich die Form und Grösse der Ice Patches weiter verändert hat bzw. einige gar nicht mehr vorhanden sind. Bewuchsfreien (flechtenfreien) Zonen um die Ice Patches, in welchen das Eis erst kürzlich abgeschmolzen ist, gilt deshalb ein ebenso wichtiges Augenmerk wie den Eisfeldern selbst. Sie sollten im Gelände gut sichtbar und so gezielt begehbar sein.
Sehr vorteilhaft wäre die Teilnahme ausgewiesener Ice Patch-Experten an der Begehung. Da altes Eis nicht nur ein Archiv von archäologischem, sondern auch paläobiologischem und klimatologischem Interesse darstellt, könnten mit einem interdisziplinär geschulten Team weitaus umfassendere Daten gerettet werden.
Das so während der Feldbegehung gewonnene Wissen könnte in künftige Kartierungen einfliessen. Falls diese Art der Prospektionsvorbereitung weiterverfolgt werden sollte, lohnte es sich, den hier vorgestellten Kriterienkatalog vor dem Hintergrund der Erfahrungen im Feld zu reflektieren und gegebenenfalls anzupassen. Auch die Visualisierung der im Katalog zusammengestellten Kriterien im GIS könnte noch weiter ausgebaut werden.
Sollten bei der Begehung Funde zum Vorschein kommen, müssten die Ice Patches in den kommenden Jahren wiederholt untersucht werden. Wie die Situation am Schnidejoch belegt (Suter et al. 2005), ist es nicht möglich, alle Funde im Zuge einer einzigen Begehung zu bergen. Ein Grund dafür ist die unter Umständen unterschiedliche Massenbilanz von Ice Patches. Ist diese positiv (in kalten, schneereichen Wintern), wächst das Eisfeld, wodurch noch nicht geborgene Funde wieder zugedeckt werden. Ist sie negativ, schrumpft das Eisfeld und neue Funde werden freigegeben.
Ein ideales Zeitfenster für die Begehung der Ice Patches bietet sich von Ende August bis Anfang September. Dann ist die Ausaperung von Eisfeldern und Gletschern am weitesten fortgeschritten und Funde sollten, falls vorhanden, sichtbar sein. Die jeweils aktuelle Wetterlage ist nach Möglichkeit bei der Festlegung eines Zeitfensters zu berücksichtigen. Sommerliche Schneefälle könnten einer Feldbegehung ein jähes Ende bereiten. Der diesjährige Sommer scheint diesbezüglich bis jetzt allerdings unproblematisch. Es bleibt viel mehr zu hoffen, dass die prognostizierte Hitze (videoportal.sf.tv, 23.5.2011) nicht das Ende eines Grossteils der noch vorhandenen, alpinen Ice Patches bedeutet.
Abb.21: Vielversprechendes Eisfeld aus Gruppe A im Bereich des Futschölpasses. Seine Länge beträgt ca. 30m.
Die in diesem Artikel verfassten Erkenntnisse wären ohne die Unterstützung folgender Personen nicht in dieser kurzen Zeitspanne von einem Semester zustande gekommen. Als erstes gilt unser Dank Herrn Dr. Thomas Reitmaier (Universität Zürich), der uns über die publizierte Literatur hinaus Einblick in sein laufendes Forschungsprojekt „Rückwege – Hochalpine Archäologie in der Silvretta“ gewährte und uns zudem jeder Zeit für Fragen und Anregungen zur Seite gestanden hat. Des Weiteren sei Herrn Prof. Dr. Wilfried Häberli (Universität Zürich), Dr. Frank Paul (Universität Zürich) sowie Dr. Astrid Lambrecht (Universität Innsbruck) gedankt, welche uns mit Hinweisen und Daten zu der Beschaffenheit von Ice Patches und Gletschern sowie den Daten zu den historischen und modernen Gletscherständen auf schweizerischer und österreichischer Seite behilflich waren und diese zur Verfügung stellten. Herrn Dr. Albert Hafner (Archäologischer Dienst Kanton Bern) sei gedankt für Kopien schwer zugänglicher Literatur zu vergleichbaren Forschungen im nordamerikanischen und skandinavischen Raum sowie zu denen auf dem Schnidejoch. Für die Zurverfügungstellung der Geodaten, v.a. der digitalen Orthophotos sowie des Geländemodells von swisstopo, sei an dieser Stelle Herrn Ronald Schmidt (Universität Zürich) gedankt. Ein weiterer Dank gilt den Mitarbeitern der Kartensammlungen der ETH-Bibliothek Zürich sowie der Zentralbibliothek Zürich, namentlich Susanne Zollinger (ETHZ) und Thomas Germann (ZB Zürich). Ebenfalls gedankt wird Martin Sauerbier (MFB GeoConsulting) für die geleistete Hilfestellung bei unserer Site Catchment Analyse. Des Weiteren sei Lea Felber (Universität Zürich) gedankt, dass sie uns Einblick in ihre laufende Masterarbeit zur geomorphologischen Kartierung in der Silvretta (Plan da Mattun und Umgebung) im Rahmen des „Rückwege“-Projektes gewährte und uns erste wichtige Fragen beantwortete. Bezüglich der Wildtiervorkommen, des Wildtierbestandes und des Wildtierverhaltens sei vor allem dipl. geogr. Ruedi Haller und Prof. Dr. Heinrich Haller (beide Schweizerischer Nationalpark) gedankt, die sich unserer Fragen angenommen, uns auf spezifische Literatur aufmerksam gemacht und diese zur Verfügung gestellt haben. In diesem Zusammenhang gilt auch Herrn Hannes Jenny (Amt für Jagd und Fischerei Graubünden) Dank.
Last, but not least gilt unser Dank den beiden Leitern des Forschungsseminars, Herrn Prof. Dr. Philippe Della Casa (Universität Zürich) und Herrn Prof. Dr. Karsten Lambers (Universität Bamberg), die uns bei Fragen und Problemen während den Seminarsitzungen und darüber hinaus behilflich waren und durch konstruktive Kritik unser Vorhaben weiter vorangetrieben haben.
Literatur:
BAUMANN ET AL. 2005 – M. Baumann/C. Babotai/J. Schibler, Native or naturalized? Validating alpine chamois habitat models with archaeozoological data. Ecological Applications, 15(3), 2005, 1096 – 1110.
DIXON ET AL. 2005 – E. J. Dixon/W. F. Manley/C. M. Lee, The Emerging Archaeology of Glaciers and Ice Patches: Examples From Alaska’s Wrangell-St. Elias National Park and Preserve. American Antiquity 70, 1 (2005) 129-143.
FARNELL ET AL. 2004 – R. Farnell/G. Hare/E. Blake/V. Bowyer/Ch. Schweger/Sh. Greer/R. Gotthardt, Multidisciplinary Investigations of Alpine Ice Patches in Southwest Yukon, Canada: Paleoenvironmental and Paleobiological Investigations. Arctic 57, 3 (2004) 247-258.
GROSJEAN ET AL. 2007 – M. Grosjean/P. J. Suter/M. Trachsel/H. Wanner, Ice-borne Prehistoric Finds in the Swiss Alps Reflect Holocene Glacier Fluctuations. Journal of Quaternary Science 22 (2007) 203-207.
GROSS 1975 – G. Gross, Die geschichtliche Bedeutung der Gebirgspässe zwischen Montafon, Paznaun und Graubünden (Silvretta- und Rätikongruppe). Unpublizierte Hausarbeit der Universität Innsbruck (Innsbruck 1975).
HAEBERLI et al. 2004 – W. Haeberli, R. Frauenfelder, A. Kääb, St. Wagner, Characteristics and potential climatic significance of „miniature ice caps“ (crest- and cornice-type low-altitude ice archives). Journal of Glaciology, Vol 50, No. 168 (2004) 129-136.
HAFNER 2009 – A. Hafner, Geschichte aus dem Eis – Archäologische Funde aus alpinen Gletschern und Eismulden. Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft in Bern 66 (2009) 159-172.
HAFNER/GLAUSER 2010 – A. Hafner/K. Glauser, Lenk, Schnidejoch. Begehungen und Fundbergungen im Herbst 2009. Jahrbuch des Archäologischen Dienstes des Kantons Bern 2010 (2010) 110-111.
HALLER 2002 – H. Haller, Der Rothirsch im Schweizerischen Nationalpark und dessen Umgebung. Eine alpine Population von Cervus elaphus zeitlich und räumlich dokumentiert. Nationalpark-Forschung in der Schweiz Nr. 91 (Zernez 2002).
JOERIN ET AL. 2006 – U. E. Joerin/T. F. Stocker/Ch. Schlüchter, Multicentury Glacier Fluctuations in the Swiss Alps During the Holocene. The Holocene 16, 5 (2006) 697-704.
KOMPATSCHER 1996 – K. Kompatscher, Zum räumlichen Verhalten mittelsteinzeitlicher Jäger. Überlegungen zur Standort- und Routenwahl. Der Schlern 70, 1 (1996) 30-40.
MAISCH 1992a – M. Maisch, Die Gletscher Graubündens. Rekonstruktion und Auswertung der Gletscher und deren Veränderungen seit dem Hochstand von 1850 im Gebiet der östlichen Schweizer Alpen (Bündnerland und angrenzende Regionen). Teil A: Grundlagen – Analysen – Ergebnisse (Zürich 1992).
MAISCH 1992b – M. Maisch, Die Gletscher Graubündens. Rekonstruktion und Auswertung der Gletscher und deren Veränderungen seit dem Hochstand von 1850 im Gebiet der östlichen Schweizer Alpen (Bündnerland und angrenzende Regionen). Teil B: Verzeichnisse – Datenkatalog – Gletscherkarten (Zürich 1992).
NIEVERGELT 1966 – B. Nievergelt, Der Alpensteinbock (Capra ibex L.) in seinem Lebensraum – ein ökologischer Vergleich. Mammalia depicta (Hamburg 1966) 54 – 67.
REITMAIER 2009 – T. Reitmaier, Rückwege – Archäologie im Silvrettagebirge, in: B. Herbert/F. Mandl (Hrsg.), Almen im Visier. Dachsteingebirge, Totes Gebirge, Silvretta. ANISA 2. Festschr. 30 Jahre ANISA (2009) 167-175.
REITMAIER 2010 – T. Reitmaier, Letzte Jäger, erste Hirten. Hochalpine Archäologie in der Silvretta (Zürich 2010).
RIBAU 2008 – K. Ribau, Die Geomorphologie der Alpen. Geographie Kompakt Bd. 66 (München 2008).
SCHNIDRIG-PETRIG ET AL. 2009 – R. Schnidrig-Petrig/U.P. Salm/P. Hespeler, Die Gemse. Biologie und Jagd (Bern 2009).
SUTER ET AL. 2005 – P. J. Suter/A. Hafner/K. Glauser, Lenk – Schnidejoch. Funde aus dem Eis – ein vor- und frühgeschichtlicher Passübergang. Sonderdruck aus Archäologie im Kanton Bern 6B (Bern 2005) 499-522.
VANDERHOEK ET AL. 2007a – R. VanderHoek/B. Wygal/R. M. Tedor/Ch. E. Holmes, Survey and Monitoring of Ice Patches in the Denali Highway Region, Central Alaska, 2003-2005. Alaska Journal of Anthropology 5, 2 (2007) 67-86.
VANDERHOEK ET AL. 2007b – R. VanderHoek/R. M. Tedor/J. D. McMahan, Cultural Materials Recovered From Ice Patches In The Denali Highway Region, Central Alaska, 2003-2005. Alaska Journal of Anthropology 5, 2 (2007) 185-200.
Internet:
VIDEOPORTAL.SF.TV - http://www.videoportal.sf.tv/video?id=50a507e6-27fd-4367-be29-d8a2e542903d, 23.5.2011.
Historische Kartenwerke:
ATLAS MAIOR 1665 – Van der Krogt, Peter (Einf. und Texte), Atlas maior of 1665 / Joan Blaeu. Nach dem Orig. aus der Österreichischen Nationalbibliothek, Wien. Mit einer Auswahl der Orig.-Texte von Joan Blaeu, Vol. 2 : Germania, Austria & Helvetia (Köln 2006).
NOVA HELVETIAE 1712 - Nova Helvetiae tabula geographica von 1712/1713 / Johann Jakob Scheuchzer, Manuskript ca. 1710 (Zürich, Zentralbibliothek, MK 800), Ca. 1:265 000.
NOUVELLE CARTE DU PAYS DES GRISONS 1724 - Nouvelle carte du pays de Grisons : avec ses dependances la Valteline, les comtés de Chiavenne, et Bormio = : Rhæthia foederata cum subditis ei terris, Cluverius, Ph., Mortier, D., van Luchtenburg, J., Husson, P., Schmid von Grüneck, Ch., Ca. 1:310 000 - Amstelodami [Amsterdam] a.o 1716 und 1724.
RHAETIA FOEDERATA 1740-1760 - Rhaetia foederata cum confiniis et subditis suis Valle Telina, comitatu Clavennensi et Bormiensi, Walser, Gabriel, Silbereisen, Andreas, kein Massstab angegeben, Aug. Vind : Matth. Seutteri, nach 1740, In: Scheuchzer, Joh. Jakob. - Natur-Geschichte des Schweizerlandes, Zürich, 1746.
ATLAS SUISSE 1786-1802 - Atlas Suisse, Meyer, J.R., Weiss, J.H., Müller, J.E., Guérin, Ch., Eichler, M.G., Scheuermann, J.J. Ca. 1:120 000, Aarau 1786-1802.
UNTER-ENGADIN 1869 - Karte des Unter-Engadins : mit den nördlich, östlich u. südlich angrenzenden Theilen von Vorarlberg, Tyrol und Veltlin / bearbeitet von J.M. Ziegler, 1:50 000, Winterthur, Wurster, Randegger & Co, 1869.
DUFOURKARTE 1845-1864 - Topographische Karte der Schweiz : vermessen und herausgegeben auf Befehl der eidgenössischen Behörden / aufgenommen u. reduz. unt. d. Aufsicht d. Generals G.H. Dufour, 1:100.000, [S.l.], Bern 1845-1864, Nachführung bis 1939.
SIEGFRIEDKARTE 1891-1898 - Topographischer Atlas der Schweiz, unter der Direktion von Oberst H. Siegfried ; gestochen von H. Mühlhaupt ... [et al.], Bl. 416bis, 417, 420, 421. 1:25’000 & 1:50 000, Bern: Eidg. Stabsbureau, 1870-1949.
SAC-KARTE 1898 - Silvretta-Muttler-Lischanna : Excursionskarte des Schweizer Alpen-Club pro 1898 / Eidg. topogr. Bureau in Bern, 1:50 000, in: Jahrbuch des Schweizer Alpenclub ; Beilagen, Band 33 (1897/98), 1, Bern 1898.
ÖSTERREICH 1923 - Österreichische Karte 1:25 000, ÖK 25, Wien : Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen, 1923-1982.
WANDERKARTE FLAIG 1971 - Beilagenkarte zu Flaigs Gebietsführer für Wanderer und Bergsteiger der Silvretta, Vollständige Kartenrevision: 1971 u. 1974, 1:50 000, München 1985
WANDERKARTE PIZ BUIN 1994 - Silvretta-Hochalpenstrasse, Piz Buin : Wanderkarte
1:50 000, Wien, Freytag & Berndt, 1994.
WEGMARKIERUNGEN 1999 - Silvrettagruppe : Wegmarkierungen, 7. Ausg., 1:25 000, München : Deutscher Alpenverein, 1999