Projektleiter bei der Kantonsarchäologie St. Gallen

Du arbeitest als Grabungs- und Projektleiter, was beinhaltet diese Tätigkeit?

Die Planung von archäologischen Ausgrabungen und die örtliche Leitung der archäologischen Ausgrabung. Nach Abschluss der Ausgrabung folgt die Überarbeitung, Ablage und Auswertung der gesammelten Daten.

Was hast du studiert und wann hast du abgeschlossen?

2020 habe ich mein Masterstudium in Prähistorischer und Klassischer Archäologie abgeschlossen.

Warum hast du dich für dieses Studium entschieden?

Ich bin über den zweiten Bildungsweg hier gelandet. Ich fand Geschichte interessant, wollte aber kein Lehrer werden. Bei einer Grabung in Israel habe ich dann die Archäologie kennenglernt.

Was hast du während des Studiums gemacht?

Ich war auf den Lehrgrabungen der Uni Zürich am Mont Lassois, in Spina und am Bhutan-Projekt beteiligt. Neben diesen Grabungen war ich auch bei diversen Kantonsarchäologien tätig.

Wie bist du zu deiner jetzigen Arbeit gekommen?

Schon während meines Masters war ich 40% als projektbezogener Grabungsleiter angestellt und wurde nun auch zusätzlich festangestellter Projektleiter.

Was gefällt dir an deiner jetzigen Arbeit?

Mir gefällt es, Menschen zu führen und zwischen Parteien zu verhandeln, Entscheidungen zu treffen und gleichzeitig draussen zu sein. Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich.

Wie sieht dein Arbeitstag aus?

Auf der Grabung werden Befunde freigelegt. Ich bestimme dann das passende Vorgehen, also ob und wie wir ausgraben, und ich bin verantwortlich für die Dokumentation.

Was würdest du StudienanfängerInnen gerne mit auf den Weg geben?

Seid selbst aktiv, niemand wartet auf euch. Fangt so früh wie möglich damit an, die verschiedenen Ämter zu kontaktieren und Grabungserfahrung zu sammeln. Es ist ausserdem nicht schädlich, zusätzliche Vorlesungen über das Pflichtprogramm hinaus zu besuchen und so seine Interessen zu vertiefen.

Mit welchen Mitteln informierst du dich im Bereich Archäologie?

Mit Arbeitsgemeinschaften und Vereinen, wie der Archäologie Schweiz, der Arbeitsgemeinschaft für die Urgeschichtsforschung in der Schweiz (AGUS) und der Arbeitsgemeinschaft für die provinzialrömische Forschung in der Schweiz (ARS); ausserdem durch den Austausch mit Kolleginnen und Kollegen.

Was macht das Studium in Zürich speziell?

Die gute Ausrichtung im Bereich der Prähistorischen Archäologie, eine grosse Auswahl an Haupt- oder Nebenfächern wie Interdisziplinäre Archäologische Wissenschaften, Geologie und weitere, die ideale Kombinationen für die Arbeit im Feld sind.