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Du arbeitest als Bauberater, was beinhaltet diese Tätigkeit?
Ich begleite Bauprojekte an Gebäuden, die im kantonalen Inventar der Denkmalschutzobjekte aufgeführt sind. Das beinhaltet die fachliche Beratung, die Beurteilung der Machbarkeit von Umbauten, die Aushandlung denkmalverträglicher Varianten und die Erstellung von Baubewilligungen.
Was hast du studiert und wann hast du abgeschlossen?
Ich habe zuerst von 2004 bis 2008 Architektur, dann von 2008 bis 2015 Klassische Archäologie und Lateinische Philologie in den Hauptfächern sowie Kunstgeschichte im Nebenfach studiert.
Warum hast du dich für dieses Studium entschieden?
Ich habe das Studium zunächst mit anderen Fächern angefangen. Kollegen haben mir dann von ihrem Studium erzählt und ich habe daraufhin aus Interesse in die Archäologie gewechselt.
Wem würdest du dieses Studium empfehlen?
Ich kann es sehr breit empfehlen. Man setzt sich auf vielfältige Weise mit vergangenen Kulturen auseinander, wovon man bei der Arbeit in vielen Feldern profitieren kann. Archäologie ergänzt sich hervorragend mit anderen historischen Fächern wie Philologie oder auch Geschichte.
Wie bist du zu deiner jetzigen Anstellung gekommen?
Das ergab sich. Nach dem Studium habe ich zunächst eine Dissertation begonnen und war Assistent am Fachbereich Klassische Archäologie der UZH. Zur Denkmalpflege kam ich auch über meinen Hintergrund in der Architektur und konkret durch ein Praktikum bei der Bündner Denkmalpflege.
Was gefällt dir an deiner jetzigen Arbeit?
Die Arbeit ist keine reine Bürotätigkeit, sondern beinhaltet wöchentlich mehrere Augenscheine in der Region, für die ich zuständig bin. So lerne ich den Baubestand in seiner ganzen Vielfalt bis in die Details gut kennen. Die Begutachtung von Gebäuden hat eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Grabung. Und so bin ich immer noch mit der Archäologie verbunden.
Wie sieht dein Arbeitstag aus?
Im Büro beantworte ich Anfragen von Eigentümerschaften, PlanerInnen und anderen Behördenstellen, verfasse Stellungnahmen zu denkmalpflegerisch relevanten Bauprojekten und schreibe Baubewilligungen. Ich nehme teil an Planungssitzungen und treffe mich vor Ort mit Bauherrschaften und PlanerInnen, um die Gebäude genau zu untersuchen und denkmalgerechte Lösungen für Renovationen und Umbauten zu finden.
Das Wichtigste, was du aus deinem Studium mitgenommen hast?
Genau hinzuschauen, den Einzelfall zu studieren und mit Überraschungen zu rechnen.
Was braucht dein Berufsfeld in der Zukunft?
Für die Bauberatung benötigt man die Aufmerksamkeit für kleinste Details, also eine gute Beobachtungsgabe und ein grundlegendes Verständnis von der Architektur und dem Bauen. Ausserdem wichtig: Man hat immer mit Menschen zu tun, also Diskussionsbereitschaft und ein gewisses Verhandlungsgeschick.