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Abstract: In der Öffentlichkeit aber auch in der Forschung ist Honduras insbesondere für die Mayastadt Copan im äussersten Westen des Landes bekannt. Je weiter man nach Osten kommt, desto spärlicher werden die archäologischen Daten. Grundlegende Forschungsfragen sind hier unbeantwortet. Diese Situation besteht trotz der Tatsache, dass Honduras durch seine Lage im Einflussgebiet dreier grosser Kulturräume (Mesoamerika, Südliches Zentralamerika, Karibik) ein dynamisches und äusserst spannendes Untersuchungsgebiet darstellt. Seit 2016 werden unter der Leitung von Dr. Markus Reindel (Deutsches Archäologisches Institut) und Liz. phil. Peter Fux (Museum Rietberg) archäologische Forschungen in dem postklassischen (1000 – 1520 n. Chr.) Fundort Guadalupe durchgeführt, um einen Beitrag zur Erforschung dieses bisher wenig bekannten Gebietes zu leisten. Ziel des Dissertationsvorhabens ist es, basierend auf den Funden und Befunden Guadalupes, die Charakteristiken eines postklassischen Fundortes im nordöstlichen Honduras zu definieren. Beispielsweise kann anhand von zahlreichen Keramikfunden die bestehende Chronologie ergänzt und erweitert werden. Zudem sollen die Funde und Befunde in einen überregionalen Kontext gestellt werden. Insbesondere die Art und Richtung kultureller und wirtschaftlicher Verflechtungen Guadalupes, die sich im Fundinventar abzeichnen, stehen im Fokus der Betrachtungen. Dabei wird der Frage nachgegangen, welchen Platz die Siedlung in ökonomischen und kulturellen Austauschnetzwerken einnahm, die sich während der Postklassik entwickelten.