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Abstract: Neben resp. nach den grossen bronzezeitlichen Kupferrevieren im Ostalpenraum wie Mitterberg, Schwaz/Brixlegg oder Jochberg tritt spätestens ab der ausgehenden Bronzezeit auch das zentralalpine Mittelbünden als Buntmetalllieferant in Erscheinung. Im Oberhalbstein – dem Tal der Julia zwischen Tiefencastel und dem Julierpass – sind inzwischen über 70 montanarchäologische Fundstellen bekannt, die eine intensive Kupfergewinnung in prähistorischer Zeit belegen. Es handelt sich dabei fast ausschliesslich um sog. Schmelz- oder Verhüttungsplätze. Dank der Produktion gigantischer Mengen von Verhüttungsschlacken sind diese Fundstellen teilweise bis heute im Gelände zu erkennen. Durch gezielte Prospektion werden diese wie auch weitere, mit der Kupfergewinnung in Zusammenhang stehende archäologische Strukturen (Abbauspuren, Aufbereitungsanlagen) im gesamten Tal neu dokumentiert und sowohl aus landschaftsarchäologischer als auch aus technologischer Perspektive untersucht.
Das Ziel der Arbeit besteht in einer möglichst lückenlosen Rekonstruktion der technologischen chaîne opératoire vom Abbau über die Aufbereitung und Verhüttung des Erzes bis hin zur Produktion des Zwischen- resp. Fertigproduktes.
Eine besondere Herausforderung stellt dabei die Entschlüsselung des Verhüttungsprozesses dar. Hierfür ist neben einer eingehenden Untersuchung der verhüttungstechnischen Befunde insbesondere eine naturwissenschaftliche Analyse des Ausgangs-, Abfall- und Endproduktes (Erze, Schlacken, Kupfer) von zentraler Bedeutung.
Darüber hinaus soll anhand der räumlichen Verteilung einzelner Fundstellen resp. Fundstellentypen und mit Hilfe einer approximativen Quantifizierung der Produktionsvolumina auch eine ökonomische Betrachtung der lokalen Kupfergewinnungsaktivitäten in der Bronze- und Eisenzeit erfolgen.
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