Kragkuppelbauten im Alpenraum. Untersuchung eines alpinen Gebäudetyps im Grenzgebiet Puschlav und Veltlin

Abstract: Eine aussergewöhnliche Gebäudekonstruktion des Alpenraums findet sich in den südalpinen Tälern des Puschlav und Veltlins: die Kragkuppelbauten. Ihre Besonderheit liegt in ihrer spezifischen Konstruktionstechnik, der Überkragungstechnik, die ohne Beigabe von Bindemitteln auskommt. Als Baumaterial dient allein Stein. Charakteristikum dieser trocken gemauerten Bauten ist das geschichtete Kragkuppeldach. Weder ein Gerüst noch ein Schlussstein ist bei dieser Konstruktion notwendig.
Während man heute die Bauten vor allem in ihrer ehemaligen Funktion als Milch- oder Vorratskeller wahrnimmt, ist über ihre übrigen Bestimmungen, wie zum Beispiel diejenige als temporäre Wohnstätte, weitaus weniger bekannt. Da die Bauten noch bis Mitte des 20. Jhs. vielerorts in Verwendung standen, bietet sich das Gespräch mit Zeitzeugen zur Funktionsdokumentation an.
Das Phänomen der Kragkuppelbauten kennt geographisch kaum Grenzen. Dennoch wird im Rahmen dieser Masterarbeit das Untersuchungsgebiet auf die alpine Region des Puschlavs und Veltlins beschränkt. Die Kleinräumigkeit ermöglicht eine detaillierte Aufnahme der Bauten. Im Feld werden die Kragkuppelbauten in ihren jeweiligen Gemeinden dokumentiert und auf ihre spezifischen Eigenheiten hin untersucht. Abschliessend werden die untersuchten Kragkuppelbauten mit Beispielen aus dem weiteren Alpenraum in Beziehung gesetzt.
Die Erkenntnisse aus dieser Masterarbeit können zur Interpretation archäologisch erfasster alpiner Baukonstruktionen herangezogen werden.

Literatur:
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