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Abstract
Bergbau- und Verhüttungstätigkeiten hinterlassen ihre Spuren in der Landschaft und im Ökosystem. Das Vegetationsbild eines Werkplatzes wird durch die menschliche Nutzung bewusst und unbewusst umgestaltet. Wie stark reagiert die Vegetation auf Veränderungen in der Landnutzung? Welche alpinen Zeigerpflanzen helfen der Archäologie beim „Predictive Modeling“ für Fundstellen? Wie können Pollen uns helfen, die Auswirkungen metallverarbeitender Prozesse besser zu verstehen? Um diese Fragen zu beantworten wurde die Methode der Palynologie gewählt.Das Oberhalbstein mit seinen reichen Moorlandschaften, welche oft sehr nahe an bekannten metallzeitlichen Fundplätzen gelegen sind, bietet hierfür gute Voraussetzungen. Das Bergbauprojekt der Universität Zürich liefert die kontextuelle Einbettung dieser Arbeit. Torfschichten als wichtige Umweltarchive dienen als Untersuchungsgegenstand, mittels dessen Pollen extrahiert und bestimmt werden. Die Analyse der Pflanzengattungen – die Kulturzeigerpflanzen in direktem Sinne sowie restliche Zeigerpflanzen für bestimmte Standorte auf indirekte Weise – gibt dabei Aufschluss über menschliche Einflüsse an einem Standort. Sind die Verteilmuster und Veränderungsmechanismen bekannt, kann eine Rekonstruktion des lokalen Vegetationsbildes sowie dessen Adaption durch wirtschaftliche Tätigkeiten gelingen. Dies wird – eine genügend gute Pollenerhaltung vorausgesetzt – für die Flur Barscheinz bei Bivio angestrebt.